Kite Spot Check
Hotspot
La Stagnone
Beste Zeit
April - Oktober
Riding Level
Anfängerniveau ist ausreichend
Wassertemperatur
ø 19,75 °C
Kitegrößen
7, 9, 12 & Leichtwind kites
Beste WInd-Richtung
Südwest & Nordwest
Leckere Pizza, spritziger Aperol und eine riesige Flachwasserlagune – La Dolce Vita is calling
Die süditalienische Hingabe zum Essen und Leben wird dich auch beim Üben neuer Tricks inspirieren. Wie? Das erfährst du in diesem Beitrag über das Kitesurfen auf Sizilien.
Spot-Einblicke
Die bekannte Lagune Lo Stagnone an der Westseite der Insel Sizilien bietet beste Bedingungen für Einsteigende. Aufregende Downwinder, geheime Wave-Spots und der mit 30 – 40 Knoten ballernder Scirocco machen Sizilien auch für erfahrene Kiter:innen zu einer lohnenden Destination.
Eine Kite-Auszeit in Südeuropa bietet sich vor allem für klassische Wochen-Trips an. Man kann dem grausigen Wetter und dem tristen Büro-Alltag mit einem ca. 2h Flug nach Palermo entfliehen.
Wer Mutter Erde lieb hat und einen Camper sein Eigen nennen kann, sollte auf jeden Fall die Fähre aus Genua für einen zwei Wochen Trip in Erwägung ziehen. Die Fahrtzeit aus Süd-Deutschland nach Genua ist überschaubar und eine 24h Fährfahrt ohne Internet lässt einen schon auf der Fahrt bei sich selbst ankommen.
Egal ob mit Mietwagen oder dem Camper – die Ankunft an der Lagune ist gewöhnungsbedürftig. Jeder Meter des kilometerlangen Lagunen-Einstiegs ist Privatland, wodurch Platz- oder Startgebühren von 6 - 20€ (inkl. Parken) vollkommen normal sind. Gleichzeitig wird man herzlich von den Kite-Station-Mitarbeitenden empfangen, hat sanitäre Anlagen vor Ort und kann meistens leckere italienische Snacks direkt am Spot genießen.
Also: Kite aufbauen, Espresso austrinken und los gehts. Im Sommer braucht man dafür nicht mal einen Neo. In der Vor- und Nachsaison (April – Juni & September – Oktober) empfiehlt sich schon einen 3/2er - wen man leicht friert auch einen 5/3er.
Ein Großteil der Lagune ist tatsächlich knie- bis hüfttief, erst weiter draußen wird das Wasser tiefer. Daher eignet sich Lo Stagnone sehr für Einsteigende sowie Freestyle und Freeride Liebende.
Häufig ist bei einer Session in der Lagune der Kite der Wahl eine Größe zwischen 9 und 12. Gleichzeitig ermöglichen es einem Schirme zwischen 7 und 9 qm den starken Scirocco (Südostwind) voll auszukosten, und sich auf spiegelglattem Wasser gen Mond zu schießen. Außerdem kann man an sonnigen, eigentlich windstillen Tagen, mit einem Leichtwindkite beim Start der Thermik (meist aus Nord) zwischen 10 und 12 Uhr möglicherweise schon aufs Wasser während alle anderen auf den Thermik-Peak zwischen 14 und 16 Uhr warten.
Wer Wellen liebt, kann bei Ost- oder Nord-Ost-Wind, der an der Lagune ablandig ist, aber bei dem aufgrund des flachen Wassers trotzdem gekitet wird, z.B. nach San Vito lo Capo fahren. Ein herrlicher Strand mit türkisenem Wasser läd nach ca. 1h Fahrt zum Wellenschlitzen ein. An windlosen Tagen lohnt sich ein Trip nach San Vito lo Capo nicht nur zum Plantschen sondern auch zum Besteigen der drum rumliegenden Hügel.
Zwickt an einem windlosen Tag der Körper nach den vielen Sessions, sind die kostenlosen Thermen von Segesta einen Abstecher wert. Ca. auf halber Strecke zwischen Lo Stagnone und Palermo kann man in den natürlichen Thermen die durchgekiteten Körper baden und entspannen. Tipp: Kühlbox mit Kaltgetränken mitnehmen und sich so den Aufenthalt im heißen Wasser versüßen (=
Unabhängig vom Wind kann man sich auf eine Sache definitiv freuen: Das Essen. Nach einer tollen Session im Sonnenuntergang Pizza, lokale Arancini oder Pasta zu essen und zwischen den Sessions italienischen Cappuccino zu schlürfen, machen Sizilien so einzigartig.
Die Freude am Essen und damit verbundene Gelassenheit wirken sich auch aufs Kiten aus: Zufrieden und entspannt steht man auf einmal Tricks, die zuvor schwerfielen.
Die Suche nach dem perfekten Kite
Auf Sizilien durfte ich erleben was es heißt den Kite zu finden, der genau zu dir passt.
Seit langer Zeit fliege ich meine Kites und habe echt Spaß mit ihnen. Bei einer Session in Lo Stagnone wollte ein Kumpel mal meinen Kite ausprobieren und ich wollte unbedingt mal seinen testen. Das flache Wasser, der stabile Wind und der massige Platz auf dem Wasser in der Vorsaison erlaubten es die Kites einfach auf dem Wasser zu tauschen. Schon seit langer Zeit schiele ich auf das Model meines Kumpels und war sehr gespannt den 9er bei idealen 22 Knoten auszuprobieren.
Es war Liebe auf den ersten Power-Dive. Ich landete Tricks, die ich seit Ewigkeiten übe und habe mich an Manöver herangewagt, von denen ich vorher nur geträumt habe. Während die Sonne schräg hinter mir langsam das Mittelmeer küsste und ich den wundervollen Blick auf die sizilianische Landschaft genoss, jubelten Freunde am Einstieg bei jedem Manöver - die Verbindung zwischen dem Kite und mir war auch an Land spürbar.
Diese Connection zwischen dem, was auf dem Wasser passiert und den Menschen an Land liebe ich an Lo Stagnone und hat die Session mit meinem Soul-Kite nochmal besonderer gemacht. Leider bin ich den Kite danach nie wieder geflogen, aber ich bin mir sicher: Eines Tages treffen wir uns wieder!
Ich kann diesen Ort nur jedem empfehlen, der sich für das Kitesurfen begeistert. Die Kombination aus perfekten Bedingungen, atemberaubender Landschaft und Kameradschaft unter Kite-Kollegen machen Lo Stagnone zu einem unvergesslichen Ziel.
Spot Talk
Könnerstufe
Anfängerniveau ist ausreichend
Disziplinen
Freestyle, Freeride
Gefahren
Andere Kitesurfende, ankernde Boote, je nach Spot böiger Wind
Spielplatz
Flachwasser mit Möglichkeiten zu tiefem Wasser
Strand
Außer an den Tiefwasserspots nicht vorhanden
Windstille Tage
Essen!!!
Bootsausflüge, heiße Thermen, Strandtage
Unsere Empfehlungen
Nach dem Kitesurfen:
Leckeren Cappuccino schlürfen, Aperol Spritz trinken oder eine der vielen italienischen Leckereien wie Pizza oder Pasta essen
Unternehmungen:
Bootstrip nach Favignana; Heiße Thermen in Segesta; Strandtag in San Vito lo Capo
Anreise:
Nach Palermo fliegen; Aus Süddeutschland kann man sehr gut mit dem Camper oder Auto nach Genua fahren und von dort die Fähre nach Palermo nehmen.
